Obwohl ich ATN-geprüfte Tierpsychologin mit der Spezialisierung Hund bin, würde ich meine Tätigkeit lieber mit der Bezeichnung „Verhaltensberaterin“ beschrieben wissen. Nicht nur wegen der lächerlichen rechtlichen Aspekte, sondern vor allem der Verständlichkeit wegen.
Weder führe ich Hypnosen durch, noch bin ich in der Lage allein durch meine bloße Anwesenheit irgend welche Verhaltensänderungen in Gang zu setzen. Das Verhalten des Hundes wird von mir nicht „interpretiert“ sondern, beobachtet und analysiert. Dafür nehme ich mir viel Zeit und beobachte vor allem auch die Interaktion mit dem bzw. den Haltern.
Eine ausführliche Anamnese ist für mich ebenfalls sehr wichtig. Gerade in diesem Gepräch sind oft die kleinsten Kleinigkeiten von großem Interesse.
Im besten Fall kann ich den Auslöser sofort bestimmen.
Manchmal ist der direkte Auslöser nicht sofort erkennbar, weil viele Faktoren zusammen treffen und aus einem kleinen Schneeball eine Lawine entstanden ist. Das kann vielschichtige Ursachen haben. Aus diesem Grunde ist es sehr wichtig, die Körpersprache und Kommunikation des Hundes im Kontext zu verstehen. Aber auch rassetypische Verhaltensweisen sind von enormer Bedeutung.
Der Freiraum unserer Hunde wird immer mehr beschränkt, in einigen Städten und Gemeinden gilt bereits eine uneingeschränkte Leinenpflicht. Auslauf und soziale Kontakte unter Artgenossen finden, wenn überhaupt, nur noch in engen dafür ausgewiesenen Bereichen statt.
Die Anforderungen an Hunde sind hoch – in meinen Augen sehr oft auch überzogen. Der Hund soll folgsam, zu allen Menschen und Tieren gleichermaßen freundlich gesinnt, dabei niemals ängstlich oder gar aggressiv sein. Alle Besucher des Hauses freudig empfangen, gleichzeitig aber zuverlässig den Dieb an der Nasenspitze erkennen.
Aber nach welchen Kriterien werden Hunde ausgewählt?
Leider ist bei den meisten Hundehaltern immer noch das Aussehen des Hundes entscheidend.
Ein Siberian Husky der sein Leben in einer Zweizimmerwohnung im 3. Stock fristen muss und 3 x täglich an der Flexi um den Block geführt wird, ist ein vielversprechender Kandidat für eine Verhaltenstherapie. Eventuell hätte sich dieser Halter besser für eine Französische Bulldogge entschieden? Bei gleichen Haltungsbedingungen würde diese keine Verhaltensauffälligkeiten aufweisen.
Bevor wir also vorschnell das Verhalten eines Hundes als „abnormal“ oder „therapiebedürftig“ einstufen, sollten wir uns immer über die Bedürfnisse des einzelnen Hundes im Klaren sein. Rassehunde wurden durch oftmals jahrhundertelange Zuchtauslese genau auf die eine oder andere Eigenschaften hin selektiert. Es ist also relativ müßig, sich über das „unerwünschte“ Jagdverhalten eines Weimaraners zu ärgern.
Niemand käme auf den absurden Gedanken, einer Amsel das fliegen zu verbieten, um sie zum „Fußgänger“ umzuerziehen, obwohl sie natürlich laufen kann!
Zugegeben, dieses Beispiel ist etwas krass, aber ähnliches wird oftmals unseren Hunden abverlangt.
Den „passenden“ Hund für den „passenden“ Halter zu finden, ist daher eine gute Methode, um einer Verhaltenstherapie vorzubeugen! Bei der Auswahl stehe ich Ihnen gerne beratend zur Seite.
Was aber, wenn der neue Hausgenosse aus dem Tierheim stammt?
Womöglich von einem der zahlreichen Tierschutzvereine aus dem Ausland importiert wurde?
Eltern, Gene, Prägung, Sozialisierung, Lernerfahrungen...in den meisten Fällen unbekannt.
Nun möchte ich wirklich nicht, dass hier der Eindruck entsteht, man solle von diesen Hunden generell die Finger lassen. Ganz im Gegenteil!
Einen Hund vor seinem tragischen Schicksal in einer der zahlreichen europäischen Tötungsstationen oder beispielsweise den Knüppeln rumänischer Hundebeseitigungstrupps zu bewahren, halte ich persönlich für sehr ehrenhaft, human und mitfühlend.
Nur sollten Sie wissen, worauf sie sich mitunter einlassen,von welchen Wunschvorstellungen Sie sich eventuell für einige Zeit - vielleicht auch für immer - verabschieden müssen.
Meine Erfahrungen zeigen, dass ein Großteil dieser Hunde in ihrem Verhalten sehr ähnlich sind, deswegen biete ich auch hier eine spezielle "Streunerberatung" an.
für alle verständliche Regeln!
Wie der Wolf ist auch der Hund ein Rudeltier. Ob nun Chihuahua oder Irischer
Wolfshund „draufsteht“. Hunde reagieren und agieren hundlich nicht menschlich! Sie haben ihre eigenen Regeln und übertragen diese, wenn sie ihnen zum Vorteil gereichen, gerne auch mal auf ihr menschliches Rudel.
Die Freude des Halters über dieses ursprüngliche Verhalten dürfte sich allerdings in engen Grenzen halten, wenn der liebe Hausgenosse plötzlich auf sehr hundliche Weise z.B. das Bett für sich beansprucht und ernsthaft verteidigt.
für ein unbeschwertes Zusammenleben zwischen Mensch und Hund aber sicherlich nicht akzeptabel!
Meine Aufgabe ist es, Ihnen zu einer Neuregelung der Mensch-Hund-Beziehung zu verhelfen. Wenn Sie also der Ansicht sind, dass Sie Hilfe benötigen, wäre es von Vorteil, wenn Sie sofort agieren würden.
Die besten und schnellsten Ergebnisse sind immer dann zu erzielen, wenn das „unerwünschte“ Verhalten noch nicht gefestigt ist.